Kurzchronik

Kurzchronik von der ersten Stiftung 1847
bis zur Fürst-Otto-Victor-Stiftung-Droyßig

11. Mai 1847 Unterzeichnung der Stiftungsurkunde für ein evangelisches Lehrerinnenseminar durch Fürst Otto-Viktor von Schönburg-Waldenburg, um „Personen weiblichen Geschlechts, welche bereits confirmiert sind“, in christlichem Geiste auf eine spätere pädagogische Tätigkeit in der Gesellschaft und im Staat vorzubereiten.

1. Oktober 1852 Eröffnung der Droyßiger Anstalten, der ersten Bildungsstätte solcher Art für Mädchen in Preußen, Wilhelm Kritzinger erster Direktor und Verfasser des weltbekannten Liedtextes „Süßer die Glocken nie klingen“

1857 Beginn Herausgabe der „Gedenkblätter des Königlichen Lehrerinnenseminars zu Droyßig an seine fernen Kinder“ durch W. Kritzinger

1855 Einrichtung eines Gouvernanteninstituts und eines Pensionats

1884 bauliche Erweiterungen mit 2geschossigem Gebäude (heute Mittelbau)

1885 Einweihung der Ladegast-Orgel in der Aula (heute verschollen)

1897 Erweiterung der Ausbildung

1899–1902 große bauliche Veränderungen u.a. durch Lehrerwohnhäuser

1908 Veränderungen in der Ausbildungsstruktur: Frauenschule und Höheres Lehrerinnenseminar, Fortführung Gouvernanteninstitut in Oberstufe des Oberlyzeums mit Abschluss als Zugangsmöglichkeit zu Universitäten

1909 Einrichtung eines Höheren Seminars für Lehrerinnen der französischen und englischen Sprache

1910 Bildung einer allgemeinen Frauenschule mit Lehrgängen für Hauswirtschafts-Lehrerinnen(1911), Lehrerinnen für Fremdsprachen(1911), Kindergärtnerinnen(1912) und Hortnerinnen

1927 weitere bauliche Erweiterungen: Verwaltungs-, Unterrichts- und Internatsbereiche Speisesaaltrakt

1928 letzte Lehramtsprüfung des alten Oberlyzeums, Umbenennung der Schule in „Staatliche Bildungs – und Erziehungsanstalt“ für Mädchen.

1938 Umwandlung der Anstalten in eine Oberschule für Mädchen mit den Klassen 1 bis 8 (5. bis 12. Schuljahr)

September 1939 einmonatige Schließung wegen Kriegshilfsdienst der Schülerinnen

1944 Schließung von Schule und Internat wegen der Kriegsereignisse

1945 Kaserne des amerikanischen und sowjetischen Militärs

März 1947 Verlegung der „Peißnitzschule“ von Halle/Saale nach Droyßig, Einrichtung der Landesheimschule als Oberschule mit Internatsbetrieb, erstmals koedukativer Unterricht von Mädchen und Jungen

1953 Umbenennung der Landesheimschule in Heimoberschule, bestand als Erweiterte Oberschule bis 1956

1953/54 Beginn einer Ausbildung von UnterstufenlehrerInnen am Institut für Lehrerbildung (IFL), bis 1959

6. Oktober 1958 Gründung der Zentralschule der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ (ZIPO) in Droyßig, Ausbildung von Freundschaftspionierleitern mit Lehrbefähigung

30. Mai 1990 Übergabe der Liegenschaft der ZIPO an die Treuhand

Ab Mai 1990 Viele ehemalige Schülerinnen der alten Droyßiger Anstalten wollten die Schule im Sinne des Stifters erhalten sehen. Caroline Gräfin von Wedel geb. Prinzessin Reuss, eine Ur-Urenkelin von Fürst Otto-Victor von Schönburg-Waldenburg, gewann gemeinsam mit den ehemaligen Schülerinnen und dem als Bürgermeister nach der Wende amtierenden katholischen Pfarrer Mittenentzwei das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands e.V. (CJD) sowie den damaligen Landkreis Zeitz unter dem Landrat Nikolaus Jung dafür, den anspruchsvollen christlichen Bildungsauftrag als ursprünglichen Stiftungszweck in Droyßig wieder aufleben zu lassen.

28. August 1990 Einstellung der Lehrerausbildung in Droyßig auf Weisung des Ministeriums für Bildung der DDR

28. Juni 1991 Zustimmung der Treuhand Berlin zum Antrag des Landes Sachsen-Anhalt auf Eigentümerschaft über die gesamte Liegenschaft der Droyßiger Anstalten

2. September 1991 Aufnahme des Unterrichts: 211 Schüler in 9 Klassen, erster Schulleiter OStD Burkhard Schmitt

28. September 1991 Festakt zur Eröffnung der Jugenddorf-Christophorusschule als staatlich anerkanntes Gymnasium

20. Dezember 1991 Eigentumszuordnung der Treuhand auf das Land Sachsen-Anhalt als Rechtsnachfolger des preußischen Staates, das CJD wird 1993 Verwalter und Mieter der Liegenschaft

24. Mai 1993 Wiedererrichtung des Turmkreuzes auf dem Droyßiger Schulturm

Mai 1994 Anknüpfung an der Tradition der Bildungsanstalten durch Erstausgabe der „Droyßiger Blätter“

Mai 1995 erster Abiturjahrgang

1995 ff. erste umfassende Sanierungs- und Renovierungsarbeiten durch das Staatshochbauamt

1997 erstmalige Vergabe des Fürst-Otto-Victor-Preises der Stifterfamilie für besonderes politisches und soziales Engagement

August 2006 Eröffnung eines Internats, Betrieb bis 2020

Schuljahr 2013/14 Gründung eines weiteren Schulzweiges als Gemeinschaftsschule

27. Juni 2018 – nach 27 Jahren – letzter Schultag für Schulleiter Burkhard Schmitt. Zum neuen Schuljahr übernimmt Dr. Stefan Auerswald die Schulleitung des Gymnasiums und die Leitung des CJD Standorts Droyßig.

27.9.2018 Gründung der Fürst-Otto-Victor-Stiftung-Droyßig durch Christian Graf von Wedel, dem Ur-Ur-Urenkel des ersten Stifters von 1847. Die Stiftung übernimmt als Eigentümer und Vermieter die Liegenschaft vom Land Sachsen-Anhalt, Stiftungszweck u.a. Unterstützung der CJD Christophorusschulen Droyßig; der ehemalige Schulleiter Burkhard Schmitt wird als Vorsitzender des Stiftungsvorstandes Stiftungsdirektor

Seit Schuljahr 2020/21 weitere, umfassende Sanierungs-, Instandsetzungs- und Renovierungsmaßnahmen durch die Stiftung wie abschließende Sanierung der Fenster, Außenputz, Sandsteinsockel und Sandsteintreppe am Haupteingang, Sanitärtrakte, Austausch von Heizkörpern

Unterstützung des außerunterrichtlichen Schullebens der CJD Christophorusschulen durch Projektträgerschaften u.a. in „Aufholen nach Corona“, Weiterbildung für „Schüler helfen Schülern“, Austausch mit University of South Carolina …

Unterstützung von Bildungsprojekten in der Gemeinde Droyßig wie Mentorinnenprojekt an der staatlichen Grundschule, Theaterarbeit des Kulturvereins